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Logistiker ist, wer das Chaos beherrscht

Im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung zum Jahresanfang analysiert Michael Rainer, Geschäftsführer von DACHSER Air & Sea Logistics Österreich die aktuelle Lage in der Luftfrachtspedition. 

Luftfrachtspedition DACHSER Austria
Luftfrachtspedition DACHSER Austria

„Mittlerweile haben sich die Kundenerwartungen an die bestehenden Möglichkeiten angepasst“, skizziert Michael Rainer von Dachser Austria das Ist-Szenario in der Luftfrachtspedition. Trotzdem bleiben die Prozessabläufe für die Logistikdienstleister anspruchsvoll und arbeitet das Personal bereits seit Monaten am Limit.

Wie passt das zusammen? An einem Tag berichten die Fachmedien über erfolgreich durchgeführte Luftfrachttransporte mit PCR-Testsets und Medizinprodukten von Asien nach Europa. Auf den Bildern lachen oder winken fröhliche Menschen in die Kamera. Dann streichen namhafte Fluggesellschaften massenhaft Langstrecken- und Nurfrachterflüge aus den Flugplänen. Gleichzeitig infizieren sich immer mehr Menschen mit der Omikron-Variante von Covid-19.

Beherrschen des Chaos in der Luft

Europa muss schauen, dass es die Arbeitswelt am Laufen hält. Dafür braucht die Staatengemeinschaft massenhaft Importgüter aus China. Das schnell, denn das Virus wartet nicht bis eine Seefrachtsendungen aus dem Fernen Osten in Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen, Rotterdam, Koper oder Triest eintrifft. Nur mit Luftfrachttransporten lassen sich die benötigten Laufzeiten erzielen.

„In der Logistikbranche versucht man seit eineinhalb Jahren das Chaos zu beherrschen“, stellt Michael Rainer im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung fest.

Vor allem der große Bedarf für schnelle Transporte von Medizinprodukten verlangt den Mitarbeitenden in den internationalen Speditionen viel ab. Sie arbeiten täglich am Anschlag, um für die Kunden Kapazitäten auf den Liniendiensten der Fluggesellschaften oder Frachtcharter zu organisieren. Wenn das etwas Positives hat, sind es die in den Hintergrund getretenen Preisdiskussionen. Zugleich haben die Kunden ihre Logistikketten überarbeitet. Ihren SCM-Spezialisten geht es in diesen Wochen und Monaten mehr um die Themenbereiche Kalkulations- und Planungssicherheit als um Lieferungen unter dem just-in-time Gesichtspunkt.

Michael Rainer kann das als Managing Director von Dachser Air & Sea Logistics in Österreich gut nachvollziehen. Sein 75-köpfiges Team an den Standorten Hörsching (Zentrale in Österreich), Wien und Graz erbringt täglich Höchstleistung bei der Organisation und Abwicklung von Luftfrachttransporten.

Für die Kunden gibt es eine Schwergrenze bei der Preisgestaltung. Ab einem gewissen Punkt vertragen ihre Produkte die Logistikkosten nicht mehr. So entsteht in den Frachträumen der Flugzeuge Platz für höherwertige Produkte. Die müssen aber dann schnell und vor allem zuverlässig nach Europa geflogen werden. Die Gesundheitssysteme können nicht tage- oder wochenlang auf den benötigten Nachschub warten. Maßgeblich für pünktliche Luftfrachttransporte sind voll funktionsfähige Flughäfen. Das war und ist in China nicht jederzeit gewährleistet. Schon mehrmals wurden die Cargo-Bereiche von Airports geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Auch die europäischen Flughäfen mussten Ausfälle beim Personal verkraften. Allerdings blieben sie immer geöffnet. So entstanden an manchen Luftfracht-Drehscheiben Engpässe mit bis zu 14-tägigen Wartezeiten bis zur Abfertigung der Importgüter. „In solchen Fällen verliert die Luftfracht ihren Sinn und muss man Alternativen wie zum Beispiel Frankfurt-Hahn oder Liege in Belgien suchen“, sagt Michael Rainer.

Langfristig gesicherte Charterflüge mit DACHSER ASL
Langfristig gesicherte Charterflüge mit DACHSER ASL

Fixe Charterflüge

Bei Dachser Air & Sea Logistics begegnet man den Entwicklungen im Bereich Luftfracht mit einer Forcierung von langfristig abgesicherten Charterflügen an fixen Tagen, ergänzt durch die bewährten Partnerschaften mit den Fluggesellschaften. Das sichert den Kunden die gewünschten Kapazitäten und ein hohes Maß der Preisstabilität. Speziell bei den Jahreskontrakten können die Speditionen nicht einfach an der Preisschraube drehen. Das spielt es so nicht im interkontinentalen Luftfrachtgeschäft. Die auf eigenes Risiko betriebenen Frachtcharter pendeln regelmäßig zwischen Frankfurt oder Liege und den Übersee-Destinationen Chicago, Hongkong, Shanghai und Shenzhen. „Derzeit besteht auf den Verbindungen von Europa nach Nordostchina eine immense Nachfrage“, beobachtet Michael Rainer.

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