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Fünf Megatrends für die Logistik von morgen 

Welche großen Trends sind für Logistiker in Industrie, Handel und Dienstleistung in den kommenden fünf bis zehn Jahren richtungsweisend? Und welche Herausforderungen, aber auch Chancen ergeben sich daraus? Auf der Spur der Megatrends, auf die sich die Logistikbranche einstellen muss.

Aus dem Zukunftslabor

Für eine Branche in die Zukunft zu schauen und die richtigen Vorhersagen zu treffen, gehört zur Königsdisziplin einer jeden Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Aus Sicht von DACHSER sind es fünf Schlüsseltrends, auf die sich die Logistiker und Supply Chain Manager vor allem in Zentraleuropa, aber auch weltweit einstellen müssen:

  • Generational Shift: Aufgrund von geringeren Geburtenraten und begrenzter Aufnahmefähigkeit von Migranten verändert sich die Altersstruktur insbesondere in vielen Industrieländern hin zu einer älteren Gesellschaft. Dies führt beispielsweise zu einem immer extremer werdenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in allen Wirtschaftsbereichen. Arbeitnehmer werden immer häufiger erfolgreich sein, ihre Vorstellungen zu Arbeitsbedingungen und -Umfeld durchzusetzen. Bestehende gesellschaftliche Normen zu Arbeit und Freizeit werden dabei in Frage gestellt. Immer mehr Wirtschaftsbranchen können im Kampf um Fachkräfte nicht mehr mithalten und müssen Dienstleistungen reduzieren oder automatisieren. Aber auch die Produktion wird weiter automatisiert oder in andere Volkswirtschaften verlegt, was wiederum zu Veränderungen der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von einzelnen Ländern führt. Gleichzeitig fragt ein höherer Anteil von älteren Menschen in den Gesellschaften vermehrt Güter und Dienstleistungen für ihre Lebenssituation nach. Diese und andere Implikationen des Trends „Generational Shift“ haben extreme Auswirkungen auf die Logistik mit ihren Güterströmen und ihren heute vor allem durch Menschen gestalteten Prozessen.
  • Autonomous Processes :Algorithmen auf Basis von künstlicher Intelligenz machen es immer häufiger möglich, verschiedenste Abläufe und Prozesse autonom, also mit abnehmender menschlicher Einflussnahme intelligent und mit hoher Zuverlässigkeit zu steuern. Sogenannte KI-Assistenten und KI-Agenten sind dann in der Lage, auf Basis von Lerndaten mathematische Lösungsmuster zu konzipieren und stetig weiter zu verbessern. So können sie mit hoher Korrektheit (Vor-)Entscheidungen treffen, z.B. wenn es um wiederkehrende administrative Abläufe, C-Teile Beschaffung, Datenanalysen oder auch Ablaufplanungen geht. In Kombination mit Robotik und Fahrzeugen können diese KI-Assistenten und KI-Agenten in der Logistik auch Waren und Güter bewegen. Autonome Systeme werden damit zur Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel. Wer hochintelligente KI-Assistenten und KI-Agenten entwickelt und steuert, wird automatisch mehr Einfluss auf Supply Chains gewinnen.
  • Seamless Digital Business: Die komplette und nahtlose Digitalisierung aller Prozesse ist die unabdingbare Basis, insbesondere um Abläufe in Wirtschaft und Logistik intelligenter und dann auch autonomer steuern zu können. So genannte „No-touch“-Prozesse führen zu immer effizienteren, schnelleren und fehlerfreien Informations- und Zahlungsflüssen. Identitäten von Menschen, Institutionen und Gütern können automatisch und sicher festgestellt und für die Folgeprozesse genutzt werden. Dokumente auf Papier, manuelles Erfassen von Daten, das rechtssichere Feststellen einer Identität oder einer Willenserklärung durch einen Menschen werden durch umfangreiche digitale Plattformen und die Nutzung von Digitalisierungsmethoden wie Open Source oder Citizen Development abgelöst. Datenbankstrukturen, die einen schnelleren und einfacheren Zugriff auf gespeicherte Informationen erlauben, werden elementar für den Geschäftserfolg. Nur wer unterbrechungsfreie nahtlose digitale Geschäftsabläufe beherrscht, kann künftig am Marktgeschehen weiter teilnehmen.  
  • Green Economy: Insbesondere beim Thema Klimaschutz treten immer mehr Verordnungen und rechtliche Vorgaben in Kraft, die Unternehmen motivieren oder sogar zwingen, ihre Geschäftsmodelle auf umweltfreundlichere und nachhaltigere Konzepte umzustellen. Viele größere Unternehmen insbesondere aus der Europäischen Union fordern zudem weiterhin von Lieferanten und Dienstleistern Anstrengungen und Nachweise zum Umwelt- und Klimaschutz. Auch die verladende Industrie verfolgt weiterhin Netto-null-Emissionsziele für ihre Transporte. Logistiker, die Antworten zu diesen und weiteren Nachhaltigkeitsanforderungen bieten, werden Marktanteile verteidigen oder sogar neu hinzugewinnen – insbesondere, wenn sie dies ohne oder mit überschaubaren Zusatzkosten anbieten und nachprüfbar belegen können.
  • Supply Chain Resilience: Logistiker müssen in der Lage sein, unerwartete kurzfristige Störungen, aber auch strukturell längerfristige Veränderungen adaptieren zu können: Dazu gehören die durch die globale Erwärmung stetig zunehmenden Starkwetterereignisse mit ihren zerstörerischen Auswirkungen auf die Transportinfrastrukturen. Oder auch die durch kriegerische Auseinandersetzungen und Terrorismus nicht mehr nutzbaren See-, Luft- und Landwege sowie erwartete oder unerwartete Verschiebungen in Warenströmen, vor allem durch Sanktionen, Zölle oder strategische Neuausrichtungen von Handelsbeziehungen. Nur wer in der Lage ist, resiliente Logistikkonzepte zu konzipieren und zu betreiben, wird als Unternehmen erfolgreich agieren können.       

Als innovativer Logistikpartner bereitet sich DACHSER zusammen auch mit Partnern auf diese und weitere Entwicklungen vor. Denn es gilt nach wie vor die Aussage des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten." 

Andre Kranke, Head of Corporate Research & Development bei DACHSER

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