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Gemeinsam die E-Mobilität voranbringen

Seit 15 Jahren beliefert DACHSER für ABB Märkte in ganz Europa. Die Zusammenarbeit mit dem Energie- und Automatisierungskonzern geht dabei weit über den Warentransport hinaus. Beide Unternehmen treiben die Elektromobilität voran, und so nutzt DACHSER mittlerweile auch selbst die hochmoderne Ladeinfrastruktur von ABB E-mobility, um E-Lkw auf die Straße zu bringen.

DACHSER und ABB arbeiten seit vielen Jahren zusammen und setzen dabei auch auf den Ausbau der Elektromobilität.
DACHSER und ABB arbeiten seit vielen Jahren zusammen und setzen dabei auch auf den Ausbau der Elektromobilität.

Harun Özdemir hat Feierabend, für heute sind seine Touren erledigt. Bevor es für ihn nach Hause geht, „betankt“ er noch seinen Lkw. Doch dazu geht es an keine gewöhnliche Diesel-Tankstelle. Der Tankschlauch ist ein Kabel mit einem großen Stecker. Ein Signal leuchtet grün auf, sobald er mit der Ladebuchse am Elektrofahrzeug verbunden wird. Mit seinem vollelektrischen Volvo-Truck der DACHSER Niederlassung in Malsch bei Karlsruhe ist er im Pendelverkehr ins nahe Sasbach unterwegs. Nach nur etwas über einer Stunde sind die großen Akkus von Harun Özdemir E-Truck geladen. Möglich macht dies die 400kW DC Schnelladesäule A400 von ABB E-mobility, die seit Ende 2024 als neue Lademöglichkeit bei DACHSER in Malsch im Einsatz ist.

Ein weites Spektrum der Elektrotechnik

Diese Hightech-Ausstattung ist kein Zufall. ABB und DACHSER verbindet seit über 15 Jahren eine vertrauensvolle Partnerschaft. „Was als reine speditionelle Transportdienstleistung begann, hat sich nach und nach zu einer umfangreichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Geschäftsbereichen von ABB entwickelt“, erklärt Caroline Schäfer, Key Account Manager European Logistics bei DACHSER. „Wir kümmern uns vor allem um die europaweite Stückgutlogistik sowie Komplettladungen. Die Sendungen starten aus Malsch sowie zwei weiteren deutschen Standorten. Aber auch aus Belgien, Ungarn und Frankreich werden ABB-Sendungen in verschiedene europäische Länder verschickt.“

 

"Was als reine speditionelle Transportdienstleistung begann, hat sich nach und nach zu einer umfangreichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Geschäftsbereichen von ABB entwickelt", sagt Caroline Schäfer, Key Account Manager European Logistics bei DACHSER.

ABB Electrifications ist die größte Business-Line des Unternehmens. Dazu gehört ABB Striebel & John mit Stammsitz im knapp 50 Kilometer von Malsch entfernten Sasbach. Hier wird verschiedenes Elektronik-Equipment produziert, mit einem täglich sehr hohen Ausstoß an neuer Ware. Das Spektrum reicht dabei von Wand- und Standschränken über Brandschutzgehäuse und Reihenschaltschränke für gewerbliche und industrielle Anwendungen bis hin zu Stromkreisverteilern, Kleinverteilern und Zählerschränken für den Wohnungsbau. Hinzu kommen DC Ladesäulen für die E-Mobilität von ABB E-mobility.

Bei steigender Nachfrage ist der Termindruck immer hoch. Weil aber die Rampensituation im Lager vor Ort beengt ist, spielt die Taktung der Pendelverkehre zwischen Sasbach und der DACHSER Niederlassung in Malsch eine zentrale Rolle. Täglich fährt daher der E-Lkw vor, um die Ware zügig in das eng geknüpfte Logistiknetz einzuspeisen. „DACHSER zeichnet sich durch einen starken Fokus auf Qualität und Kundenzufriedenheit aus und wir schätzen die Verlässlichkeit des Unternehmens“, sagt Christopher Steffens, EL Transportation & Trade Leader, ABB. „Wichtig ist uns auch das Thema Nachhaltigkeit, dazu haben wir einen gemeinsamen Piloten in Sasbach gestartet und wir freuen uns darauf, neue Projekte in Angriff zu nehmen.“

Die A400-Schnellladesäule für Lkw in Malsch kann eine Leistung von bis zu 400 kW an ein einzelnes Fahrzeug abgeben.
Die A400-Schnellladesäule für Lkw in Malsch kann eine Leistung von bis zu 400 kW an ein einzelnes Fahrzeug abgeben.

Klimaschutz und Elektromobilität im Fokus

Es sind also nicht nur eingespielte Logistikprozesse, die DACHSER und ABB verbinden. Auch das breite Produkt- und Lösungsportfolio elektrotechnischer Komponenten und Energieverteilersysteme passt perfekt zu den Klimaschutzstrategien beider Unternehmen. So rollt DACHSER seit 2018 sein Konzept DACHSER Emission-Free Delivery mit Elektrofahrzeugen und Lastenrädern in 25 europäischen Metropolen aus und hat darüber hinaus seit Januar 2023 drei E-Mobility-Standorte in Freiburg, Hamburg und eben Malsch etabliert. Der Fokus liegt hier auf der Erprobung und Erforschung von Null-Emissionstechnologien sowie eines intelligenten Strom- und Lastmanagements für batterieelektrische Shuttle- und Linienverkehre mit Sattelzügen und Wechselbrückenzügen sowie dem Aufbau einer entsprechend leistungsfähigen Ladeinfrastruktur.

Auch wenn E-Mobilität mit immer neuen, zum Teil hochklassigen batterieelektrischen Pkw-Modellreihen seit Jahren auf dem Vormarsch ist, steckt sie im Schwerlastverkehr eher noch in den „Kinderschuhen“. „Elektro-Lkw kommen erst nach und nach auf den Markt. Wir freuen uns deshalb, die neuen Fahrzeuge und Anwendungsfälle in der Praxis zu testen und so einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung emissionsfreier Transporte zu leisten“, sagt Bernd Großmann, General Manager des DACHSER Logistikzentrums Karlsruhe. „Diese Erfahrungen gemeinsam mit unseren Kunden zu sammeln, ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.“

Mehr Power für E-Lkw

Nach dem erfolgreichen Start in Dortmund und Nürnberg wurden mittlerweile mehr als zehn Hochleistungsladestationen von ABB E-mobility an verschiedenen DACHSER Standorten in Betrieb genommen. Dazu gehört seit kurzem auch eine A400-Schnellladesäule für Lkw in Malsch. Sie kann eine Leistung von bis zu 400 kW an ein einzelnes Fahrzeug abgeben, ziehen sich zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig Strom an dem CCS-Gerät, verteilt es diese über eine dynamische Lastverteilung in 50-kW-Schritten gemäß der unterschiedlichen Lademuster.

„Die Bereitschaft, neue Technologien wie die A400-Ladestation zu erproben, unterstreicht das Engagement von DACHSER für nachhaltige Innovation“, sagt Thomas Hering, Key Account Manager bei ABB E-mobility. „Unsere Partnerschaft basiert auf Vertrauen und einem offenen Austausch. Das konstruktive Feedback, das wir vom DACHSER Team erhalten, hilft uns, unsere Technologie gezielt auf die Bedürfnisse der Logistikbranche abzustimmen und nachhaltige Transportlösungen weiter voranzutreiben.“

Für Steven Croissant, Sales Manager im DACHSER Logistikzentrum Karlsruhe, steht schon jetzt fest: „Die neue Schnellladesäule in Malsch ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Elektrifizierung und Dekarbonisierung von Lieferketten.“

Ein DACHSER E-Lkw an der Ladestation.
Ein DACHSER E-Lkw an der Ladestation.

Eine Toolbox für die Elektromobilität

In der Logistik komme es darauf an, 24 Stunden in Bewegung zu sein, da gelte es, die Ladezyklen möglichst effizient und wirtschaftlich zu integrieren. „Anhand konkreter Strecken und Touren können wir mit unseren ABB-Ladestationen in der Praxis wirklich umfassend testen, was im Logistikalltag mit schweren E-Lkw geht und was nicht“, ergänzt Bernd Großmann. Ziel von DACHSER sei es, mit den gesammelten Erkenntnissen aus den Feldversuchen eine Toolbox für den Aufbau einer E-Infrastruktur in den Niederlassungen zu entwickeln, die Kundenanforderungen, technologische Möglichkeiten und betriebswirtschaftliche Effizienz miteinander verbindet.

Das, so Steven Croissant weiter, wüssten auch die Fahrerinnen und Fahrer von DACHSER zu schätzen. „Einmal mit dem E-Lkw unterwegs gewesen zu sein, bringt viele positive Erfahrungen mit sich, insbesondere was den Fahrkomfort und die Arbeitsbelastung angeht. Wer einmal elektrisch unterwegs war, kommt davon nicht mehr los.“ Darin stecke nicht zuletzt auch viel Potenzial, den Fahrerberuf wieder attraktiver zu machen. Das unterschreibt auch Harun Özdemir. „E-Mobilität im Logistikalltag macht Spaß und hat Zukunft. Manchmal würde ich aber mir schon wünschen, dass es vielleicht ein bisschen schneller geht.“

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