Update zu den Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten

Die pandemische Lage in Shanghai und anderen chinesischen Großstädten bleibt angespannt. Dadurch ergeben sich weiterhin Auswirkungen auf globale Lieferketten im Luft-, See- und Landverkehr. Wir möchten Ihnen daher einen Überblick über die aktuelle Situation in China und in weiteren Regionen geben:

Die Covid-19 Restriktionen in Form von gebietsbedingten Lockdowns, täglichen Massentestungen, gefolgt durch umfängliche Quarantäne Maßnahmen, die im Landverkehrssektor für einen erheblichen Engpass an LKW-Fahrern gesorgt haben, sind fortwährend bestimmende Faktoren. Durch die Nutzung alternativer Routen, kamen Ausweichhäfen und -flughäfen in gesamt Nordchina an ihre Belastungsgrenzen, trotz sinkender Exporte aufgrund pandemiebedingter Schließungen von Produktionsbetrieben und der kürzlichen Labor Day Feiertage in China. Generell muss sich die Industrie auf weitere Lieferengpässe einstellen, dies gilt für alle Volkswirtschaften mit Bezugsquellen in China. Die entstandene Fahrplanunzuverlässigkeit der Reedereien erweist sich jetzt als eine der größten Herausforderungen auf allen globalen Trades. Eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht.

Zudem wird sich mit einem Wiederanstieg der Produktion in China, den man in der zweiten Maihälfte bzw. spätestens Anfang Juni erwartet, die Abfertigungssituation an den weltweiten Häfen und Flughäfen verschärfen. Der Druck auf Equipment- und Kapazitätsverfügbarkeit sowie das Ratenniveau kann dann nochmals erheblich zunehmen.

Aktuelle Situation in China und weiteren Regionen auf einen Blick

China
Auch wenn die meisten chinesischen Häfen weiterhin regulär in Betrieb sind, liegen die Herausforderungen in der begrenzten Lkw-Kapazität. In Shanghai ist der Lkw-Verkehr zwischen den Provinzen nach wie vor schwierig und bedarf einer Sondergenehmigung. Gegenwärtig sehen wir, dass sich die Situation im Vergleich zu den vergangenen Wochen verbessert, Seefracht-CFS-Lager und -Depots werden allmählich wieder geöffnet, und es werden mehr Lkw-Genehmigungen erteilt. Die CFS-Kapazitäten in Ningbo und Qingdao stehen derzeit unter Druck, da die Frachtströme aus den Nachbarprovinzen enorm gestiegen sind. Die Reedereien laufen Ningbo immer häufiger spontan an, was sich auf die Produktivität des Hafens auswirkt und dazu führt, dass die Schiffe immer langsamer unterwegs sind und Staus verursachen. Aufgrund der geänderten Hafenanläufe werden die Dienste weiterhin beeinträchtigt. Nach Aufhebung der Lockdowns kann es zu Equipment Engpässen kommen.

Die wichtigsten Flughäfen in China sind nach wie vor überlastet und überfüllt, vor allem im Importbereich. Der Flughafen Shanghai PVG ist weiterhin durch Flugausfälle während des Lockdowns beeinträchtigt, auch wenn sich langsam eine Besserung abzeichnet. Viele Flüge weichen weiterhin auf andere Flughäfen aus, darunter Zhengzhou (CGO), Peking (PEK), Shenzhen (SZX) und Hongkong (HKG). Dies führt zunehmend zu Rückstaus und längeren Abfertigungszeiten am Importterminal aufgrund der begrenzten Anzahl an Arbeitskräften.

DACHSER erweitert sein Charterprogramm, um in diesem herausfordernden Marktumfeld die Kapazität auf der wichtigen Handelsroute Shanghai - Frankfurt zu erhöhen. Bis April 2024 werden wöchentlich zusätzliche Flüge, jeweils mittwochs und freitags durchgeführt, mit einem Frachtvolumen von 33 Tonnen. Damit bietet DACHSER seinen Luftfrachtkunden Zugang zu verlässlichen Kapazitäten, gerade jetzt, da die Handelsrouten zwischen Asien und Europa durch den Lockdown in Shanghai beeinträchtigt sind.

Häfen Nordeuropa
Der Hamburger Hafen arbeitet weiterhin am Limit, verkürzte Zeitfenster für die Frachtannahme beeinträchtigen die Anlieferung und Abholung. Auch Bremerhaven hat mit Ladungsrückstaus zu kämpfen. Die Häfen von Antwerpen und Rotterdam stehen ebenfalls unter Druck. Die Verfügbarkeit von Equipment bleibt eine Herausforderung.

USA
In den Häfen kommt es weiterhin zu Engpässen. Die Infrastruktur der Terminals und die Trucking-Kapazitäten stehen weiterhin unter hohem Druck. Die Situation im Lkw-Verkehr und Schienenverkehr hat sich verschlechtert. Die Gefahr eines bevorstehenden Streiks im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den USWC-Langzeitarbeitsvertrag birgt ein weiteres Risiko einer Lieferkettenunterbrechung. Der aktuelle Vertrag läuft Ende Juni aus.
Es wird dringend empfohlen, eine andere Streckenführung in Erwägung zu ziehen, um USWC-Häfen in absehbarer Zeit zu vermeiden.

Mexiko
Verspätungen von Schiffen und Probleme mit der Fahrplaneinhaltung beeinträchtigen die eingehenden Frachtströme aus Europa.

Südamerika Ostküste

Brasilien
Verspätungen von Schiffen und Auslassungen von Häfen sind indirekte Auswirkungen von Covid. Insgesamt verläuft der Betrieb jedoch derzeit normal. Es gibt keine größeren Staus, die sich negativ auf die logistischen Abläufe auswirken. Aufgrund der aktuellen Situation in China könnte es bald zu Beeinträchtigungen kommen, sobald das Frachtaufkommen zurückkehrt.

Argentinien
Die Unternehmen sind noch nicht wieder vollständig in den regulären Betrieb zurückgekehrt und arbeiten immer noch mit verminderter Kapazität. Die Terminals beschäftigen derzeit weniger Personal, so dass sich die Abholung/Umladung verzögern kann.

Südamerika Westküste

Chile
Die Hafenterminals in Chile San Antonio arbeiten mit nur 60 % der Kapazität, so dass der Terminal- und der Landbetrieb eingeschränkt sind.

Peru
Derzeit gibt es keine Auswirkungen oder Einschränkungen.

Wir werden Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Die lokalen Ansprechpartner von DACHSER stehen gerne für Rückfragen bezüglich Sendungen und möglichen Alternativen zur Verfügung.

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