Klimaschutz in Bewegung

Die Wirtschaft und damit auch die Logistikbranche befinden sich inmitten einer tiefgreifenden Transformation. Nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz sind heute keine Kür mehr, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit. Mit dem strategischen Schwerpunktprogramm DACHSER Climate Protection hat DACHSER die Weichen auf Zukunft gestellt. Was den Straßengüterverkehr angeht, spielt der Ausbau der E-Mobilität dabei eine Schlüsselrolle. DACHSER ist hier seit genau zehn Jahren ein Impulsgeber. 

DACHSER ist seit genau zehn Jahren ein Impulsgeber in der E-Mobilität
DACHSER ist seit genau zehn Jahren ein Impulsgeber in der E-Mobilität

Globale Erwärmung, Extremwetterereignisse, Dürren, Überschwemmungen, Ernteverluste … Die Liste empirischer Belege für den menschengemachten Klimawandel wird immer länger und damit die Notwendigkeit immer dringlicher, klimaschädliche Treibhausgas-Emissionen weltweit zurückzufahren. Da ist auch die Logistik gefragt. „Es ist jedoch noch ein langer und steiniger Weg bis zur Dekarbonisierung“, stellt DACHSER CEO Burkhard Eling fest. Tatsächlich steigt das Transportvolumen auf der Straße stetig – Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums zufolge wird der Lkw-Güterverkehr in Deutschland bis 2050 um weitere 50 Prozent zunehmen. In Deutschland verursacht der Verkehrssektor rund 20 Prozent der CO₂-Emissionen.

Weltweit ist laut einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) der Gütertransport per Lkw, Flugzeug, Schiff und Zug für etwa acht Prozent aller CO₂-Emissionen verantwortlich – oder sogar elf Prozent, wenn man Warehouses und Häfen mit einbezieht, Tendenz steigend. Besonders herausfordernd ist der Straßengüterverkehr: Er macht laut MIT-Studie mit 2,2 Milliarden Tonnen CO₂ (Stand 2021) den Löwenanteil der Fracht-Emissionen aus und basiert bislang fast vollständig auf fossilem Diesel. „Die Umstellung der Straßentransporte auf nicht-fossile Alternativen wird einen langen Atem erfordern. Aus jetziger Sicht wird es zwei bis drei Jahrzehnte dauern, bis unsere heutigen Diesel-Lkw durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzt sind“, sagt Burkhard Eling. Dabei gehe es jedoch nicht nur um entsprechende Fahrzeuge, sondern insbesondere auch um den Ausbau der öffentlich verfügbaren Ladeinfrastruktur und der nicht-öffentlichen Lademöglichkeiten. Auch die Netzanschlussleistung an DACHSER Standorte muss gesteigert werden sowie der Strom an sich in ausreichender Menge in Europa an der richtigen Stelle zur Verfügung stehen. „Diese Infrastruktur ist elementare Grundlage für den Umstieg auf batterieelektrische Fahrzeuge, die in Europa den Großteil der emissionsfreien Fahrzeuge ausmachen werden.“    

Die Effizienz weiter steigern

Effizienzsteigerung war und ist für DACHSER der erste Hebel beim Klimaschutz. Die einfache Rechnung dahinter: Jeder vermiedene Leerkilometer und jede bessere Auslastung bedeuteten weniger Emissionen. „Dies kommt dem Klimaschutz UND der Profitabilität zugute“, so der DACHSER CEO. „Daher lohnt sich jede Anstrengung.“ 

„DACHSER arbeitet seit Jahrzehnten an Nachhaltigkeitsthemen und ist dabei ständig mit neuen, oft komplexen Herausforderungen konfrontiert“, sagt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER.


 

„Sei es durch gesetzliche Vorgaben, technologische Entwicklungen oder veränderte Erwartungen der Kunden.“ Bereits vor einigen Jahren habe DACHSER dazu das strategische Schwerpunktprogramm DACHSER Climate Protection gestartet. „Wir verstehen Nachhaltigkeit und Klimaschutz als elementare Aufgaben innerhalb unserer Verantwortung als Unternehmen für Gesellschaft und Umwelt. Daher unterstützen wir aus tiefer Überzeugung die Klimaziele der Weltgemeinschaft durch eine umfassende Klimaschutzstrategie“, erläuterte damals Burkhard Eling den langfristigen, generationenübergreifenden Ansatz, alle Aktivitäten des Unternehmens zum Klimaschutz zu bündeln. Impulsgeber zu sein, so Hohm, hieße für DACHSER aber auch, die Kosten-Nutzen-Ratio immer im Blick zu behalten, und weder die eigene Organisation noch die Kunden auf diesem Weg zu überfordern. „Um das langfristige Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen, investiert DACHSER gezielt in Projekte und Partnerschaften, um alternative Antriebe zur Marktreife zu bringen.“ 

E-Mobilität wirkt im Kleinen wie im Großen
E-Mobilität wirkt im Kleinen wie im Großen

E-Mobilitäts-Geschichte geschrieben

echnologieentwicklung betreibt DACHSER mit Augenmaß und Weitblick zugleich. Dafür stehen beispielhaft die kleinen und großen Meilensteine der E-Mobilität entlang logistischer Lieferketten. Den ersten Schritt auf dem Weg zur E-Mobilität hatte DACHSER vor genau zehn Jahren mit „El Carrito“ gemacht. Der kleine, wendige E-Transporter bewegte sich aus einem Micro-Hub (ein öffentliches Parkhaus in der Innenstadt mit Lkw-Einfahrt) mit einer Geschwindigkeit von knapp 7 km/h bei voller Beladung und einem Wenderadius von nur 1,65 Meter leise surrend durch die Altstadtgassen von Málaga im Süden Spaniens. 2017 war DACHSER dann Erstkunde des vollelektrischen FUSO eCanter Leicht-Lkw von Daimler, brachte zwei dieser batterieelektrischen Fahrzeuge in Berlin und Stuttgart zum Einsatz. Ein Jahr später wurde das Innovationsprojekt zur emissionsfreien Stückgutbelieferung in der Stuttgarter Innenstadt im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Nachhaltige Urbane Logistik“ ausgezeichnet. 

Was als Projekt gestartet war, nahm danach Fahrt mit DACHSER Emission-Free Delivery auf. Hier werden in einer festgelegten Zone ungekühlte Sendungen ausschließlich emissionsfrei zugestellt – per Lastenrad und E-Lkw. 2019 komplettierten die ersten eActros-Schwer-Lkw von Mercedes-Benz den voll elektrischen Fahrzeugmix für die Stuttgarter Innenstadt. 2021 hatte DACHSER die emissionsfreie Stadtbelieferung bereits auf elf europäische Metropolen ausgeweitet, bis Ende 2025 sollen es 25 sein. 

Seit Juli 2023 ist in der tschechischen Landesgesellschaft ein Volvo FH Electric im Regelbetrieb – eines der ersten E-Lkw-Modelle bei DACHSER für längere Strecken. Nach sechzehn Monaten hatte dieser schwere batterieelektrische Lkw bereits über 200.000 Kilometer zurückgelegt. Er schafft etwa 330 Kilometer mit einer Ladung. Auch andere DACHSER Niederlassungen setzen dieses Lkw-Modell im Regelbetrieb ein. Das zeigt, wie gut Elektromobilität inzwischen auch in der Logistik-Branche und auf großen Distanzen und im Dauereinsatz funktionieren kann – sofern genügend Elektrizität und Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen.  

Im Januar 2025 startete in Hamburg der 100. Elektro-Lkw mit einem Gesamtgewicht größer als 3,5 Tonnen den Praxiseinsatz. Der 16-Tonner vom Typ Volvo FL Electric mit Kühlaufbau beliefert seither zuverlässig Hamburg und das Umland mit frischen Lebensmitteln. 

Derweil stellen immer mehr große E-Trucks im DACHSER Netzwerk ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis. Sie glänzen nicht nur im Verteilerverkehr, sondern kommen mit immer leistungsfähigeren Batterien regelmäßig auch für weitere Routen mit längeren Fahrzeiten zum Einsatz.  

Die nächste Entwicklungsstufe in Richtung emissionsfreier Lieferketten markieren zwölf vollelektrische E-Lkw vom Typ MAN eTGX, die DACHSER Anfang 2025 in Dienst gestellt hat. Diese Ultra-Lowliner-Sattelzugmaschinen erweitern die stetig wachsende E-Lkw-Flotte nun auch im Bereich der Volumentransporte mit sogenannten Megatrailern. Sie können in Doppelstock-Verladung bis zu 67 Paletten pro Transport aufnehmen. Hinzu kommen die eActros 600 von Mercedes-Benz Trucks, die mit einer Reichweite von 500 Kilometern flexibel einsetzbar sind. Die ersten zwölf Fahrzeuge dieses Typs wurden bereits ab Ende 2024 an die DACHSER Tochter Brummer ausgeliefert. 

Forschung aus der Praxis für die Praxis

Es gehe DACHSER dabei nicht darum, „auf jeden aktuellen E-Mobility-Trend aufzuspringen“, erklärt Alexander Tonn, COO Road Logistics bei DACHSER. „Wir analysieren das gesamte Umfeld sorgfältig, um sicherzustellen, dass es zu uns, unserem Netzwerk und den Bedürfnissen unserer Kunden passt.“ Genau deshalb habe DACHSER Anfang 2022 spezielle E-Mobility-Sites in Freiburg, Hamburg und im südbadischen Malsch bei Karlsruhe eingerichtet. An diesen Standorten erprobt man unter realen Bedingungen, wie sich ein Fuhrpark mit batterieelektrischen Fahrzeugen betreiben lässt: von der Ladeinfrastruktur über das intelligente Lastmanagement bis zur Wartung der Fahrzeuge. Diese Erfahrungen fließen in Konzepte ein, die in den kommenden Jahren schrittweise auf das gesamte Netzwerk ausgerollt werden sollen. Ganzheitlich gedachter Klimaschutz, so die Erkenntnis dahinter, fängt im Kleinen an, um daraus den Impuls für Veränderungen im Großen zu setzen. Bei DACHSER ist dies vielfach gelernt und erfolgreich auf den Weg gebracht. 

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