Steile Lernkurve beim Klimaschutz

DACHSER CEO Burkhard Eling und CDO Stefan Hohm sprechen über Klimaschutz, soziales Engagement und nachhaltige Unternehmensführung.

Klimaschutz, soziales Engagement und nachhaltige Unternehmensführung sind bei DACHSER tief verankert. Über bereits Erreichtes, aktuelle Schwerpunkte und zukünftige Maßnahmen sprechen DACHSER CEO Burkhard Eling und Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER. 

Herr Eling, aktiver Klimaschutz ist Teil der integrativen Verantwortung von DACHSER und mündet heute im unternehmensübergreifenden strategischen Schwerpunktprogramm DACHSER Climate Protection. Wie kam es dazu?

urkhard Eling: Das klare Bekenntnis zu den DACHSER Kernwerten „Nachhaltigkeit” und „integrative Verantwortung” spielten für unsere Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-Aktivitäten von Anfang an eine zentrale Rolle. Und zwar gleichermaßen bei Management und Gesellschaftern, unseren Mitarbeitenden und den Kunden. Es gab und gibt ein steigendes Interesse aller Beteiligten, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und natürlich auch den gesetzlichen Verpflichtungen mit praktikablen Lösungen zu entsprechen.  

Stefan Hohm: DACHSER hat vor etwa zehn Jahren mit konkreten Maßnahmen begonnen, Klimaschutz in den Logistikalltag zu integrieren. Den strukturierten Auftakt machten dann Modellvorhaben zur emissionsfreien Belieferung in den Innenstädten. Dieses Engagement haben wir dann ab 2019 ausgeweitet auf globalen Klimaschutz, die Eindämmung von Treibhausgasen, die Steigerung der Transport- und Energieeffizienz bis hin zu Forschungsvorhaben zu alternativen Antrieben. Nach einem ersten Vorprojekt ging dann DACHSER Climate Protection 2021 offiziell an den Start, um den Wandel in der Logistik aktiv zu gestalten hin zu Niedrig- und Null-Emissionstechnologien. Seit Jahresbeginn wurde ein eigener Fachbereich „Corporate Sustainability“ eingerichtet. Hier werden unsere Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaktivitäten zentral gebündelt und verantwortet. 

B. Eling: Über allem steht die Frage: Wo in unseren unterschiedlichen Geschäftsfeldern können wir in welcher Geschwindigkeit unsere Klimaziele erreichen? In diesem Jahr werden wir daher an einem Zero-Emission Transition Plan arbeiten, der auch mit kommenden Berichtspflichten konform ist. 

Welche Technologien hat DACHSER dabei vorrangig im Blick?

S. Hohm: Im Laufe unserer Beschäftigung mit Technologien für den Transportsektor haben wir sehr konkrete Vorstellungen darüber gewonnen, was tatsächlich für unser Netzwerk in Frage kommt und was eher nicht. Auf dem Weg zum Null-Emissionsfahrzeug setzt sich im Nah- und Fernverkehr immer deutlicher der batterieelektrische Antrieb auf Grundlage erneuerbarer Energien durch. Wir beschäftigen uns ebenso mit synthetischen Diesel-Ersatz Kraftstoffen wie HVO und haben verschiedene Tests mit Wasserstoff-Lkw gemacht. Hier sind aber noch deutlich mehr Fragen offen als Antworten gegeben werden konnten. 

B. Eling: In der Luft- und Seefracht ist der alternative Technologiepfad heute deutlich weniger klar als beim Lkw. Das hat auch damit zu tun, dass hier mit deutlich längeren Lebenszyklen bei Schiffen und Flugzeugen gerechnet wird. Wenn ein Modell zwanzig Jahre und länger am Markt ist, hat sich in der Technologieentwicklung die Welt schon vielfach gedreht, das macht Investitionen in eine Technologie schwieriger.  

S. Hohm: Deswegen arbeiten wir und die Branche eher mit Brückentechnologien, wie der Beimischung von synthetischen Kraftstoffen – den Sustainable Aviation Fuels, SAF, oder den Sustainable Maritime Fuels, SMF – um die klimaschädlichen Emissionen zu senken. Zukünftig sollen in der Seefahrt grüne eFuels auf Basis von Methanol und Ammoniak zum Einsatz kommen. Erste Containerschiffe wurden hier auch schon in Dienst gestellt. Beide Kraftstoffe haben aber noch technische und wirtschaftliche Herausforderungen, die von den Reedereien in den kommenden Jahren gelöst werden müssen. Dass bereits bis zum Jahr 2050 in der Schiff- und Luftfahrt weltweit das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreicht werden kann, scheint aus heutiger Sicht sehr ambitioniert.   

Auf welche weiteren Erkenntnisse und Erfahrungen bauen Sie bei der Zero Emission Transition?

B. Eling: Dass wir beim Klimaschutz eine steile Lernkurve haben, liegt maßgeblich an unserem gut ausgebildeten und hoch motivierten Team. Aber bei allem hier aufgebauten Know-how ist auch klar: Praktischer Klimaschutz gelingt nicht im Alleingang. Wir stehen deswegen im ständigen intensiven Austausch mit den Niederlassungen, den vielen Experten aus den Fachbereichen und unterschiedlichsten Partnern aus unserem Netzwerk.  

S. Hohm: Ein gutes Beispiel dafür sind unsere drei E-Mobility-Sites in Hamburg, Freiburg und Malsch bei Karlsruhe, wo wir gemeinsam nach Lösungen für den Einsatz von Null-Emissions-Fahrzeugtechnologien sowie das intelligente Strom- und Lastmanagement suchen. Hier machen wir es mit den dortigen Niederlassungen möglich, Technologien und Ladeinfrastrukturen über einen längeren Zeitraum in der Praxis auszutesten. Dass bei solchen Tests dann auch klar wird, was nicht funktioniert, ist für uns wichtig und hilfreich. Der Vorteil ist, dass Fehler, die wir an diesen Standorten machen, dann bei der Umsetzung im Netzwerk nicht nochmal gemacht werden müssen. 

B. Eling: Auf diesem Weg zum strukturierten Wissensaufbau kommt es darauf an, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und unterschiedliche Möglichkeiten und Ansatzpunkte der Zero- Emission-Transition im Blick zu haben. Wir sind ein Impulsgeber, weil wir nicht nur darüber reden, sondern längst auch ins konkrete Handeln gekommen sind.  

DACHSER hat vor etwa zehn Jahren mit konkreten Maßnahmen begonnen, Klimaschutz in den Logistikalltag zu integrieren. Im Laufe der Beschäftigung mit Technologien für den Transportsektor hat der Logistikdienstleister sehr konkrete Vorstellungen darüber gewonnen, was tatsächlich für sein Netzwerk in Frage kommt. Dass DACHSER beim Klimaschutz eine steile Lernkurve hat, liegt maßgeblich an dem gut ausgebildeten und hoch motivierten Team.

Interview with: Burkhard Eling und Stefan Hohm
DACHSER CEO und Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER
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