Seefracht | Update - Sicherheitslage im Roten Meer

Anknüpfend an unsere Information vom 11. Dezember 2023 möchten wir Sie über die neuesten Entwicklungen auf der Route über das Rote Meer informieren, die Folgen für Ihre Lieferkette haben werden.

Situation im Gebiet des Roten Meeres eskaliert weiter

Wie bereits von verschiedenen Medien berichtet, hat sich die Lage in der Region des Roten Meeres weiter verschärft, und es bestehen nach wie vor erhebliche Risiken für die Sicherheit im Seeverkehr. Zu Beginn ging man davon aus, dass sich die Probleme auf Schiffe unter israelischer Flagge oder Schiffe mit einer Verbindung zu Israel beschränken. 

In den letzten Tagen kam es jedoch vermehrt zu Angriffen auf alle Arten von Handelsschiffen, wie beispielsweise von Maersk, Hapag Lloyd und MSC, wobei die letztgenannte Reederei am Freitag meldete, dass die MS "MSC Palatium III" von einer Drohnenrakete getroffen wurde, was zu einem Brand führte, der erfolgreich gelöscht werden konnte. 

Verspätungen und Kapazitätsengpässe aufgrund von Unterbrechungen und Schiffsumleitungen

In Anbetracht dieser alarmierenden Ereignisse und um die Sicherheit ihrer Besatzungen zu gewährleisten, haben Reedereien wie MSC, Maersk, CMA CGM und Hapag Lloyd entschieden, die Passage durch das Rote Meer und damit auch durch den Suezkanal mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres einzustellen. Stattdessen leiten sie ihre Schiffe nun über das Kap der Guten Hoffnung um, was zu einer zusätzlichen Transitzeit von mindestens 10 Tagen führt. Die verlängerten Transitzeiten sind mit zusätzlichen Frachtkosten aufgrund der geänderten Streckenführung verbunden. Darüber hinaus erheben die Reedereien für die betroffenen Routen Kriegsrisikozuschläge. 

Zusätzlich zu den genannten Auswirkungen erwarten Branchenexperten, dass die Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung 20-30% der verfügbaren Kapazität absorbieren wird. Wir raten daher, Buchungen so früh wie möglich vorzunehmen, mindestens zwei bis drei Wochen im Voraus, nicht zuletzt in Anbetracht des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfestes im Februar.

Force Majeure und Kriegsrisikozuschlag

Aufgrund dieser Ereignisse höherer Gewalt durch terroristische und kriegerische Handlungen ist DACHSER in der Erfüllung seiner Vereinbarungen und Verpflichtungen erheblich beeinträchtigt.

Wir behalten uns daher das Recht vor, alle Raten- und Laufzeitvereinbarungen mit Ihrem Unternehmen für alle laufenden Seefrachttransporte zwischen Europa und Asien und vice versa sowie für andere Verkehre, die indirekt durch ein mögliches globales Ungleichgewicht von Equipment und Schiffskapazitäten zusätzlich beeinträchtigt werden, vorübergehend auszusetzen. Dies sollte jedoch nicht als Bruch, Ablehnung oder Kündigung unserer vertraglichen Beziehung interpretiert werden, und DACHSER bekräftigt seine Verpflichtung gegenüber seinen Kunden, alternative Logistiklösungen zu finden und anzubieten, wo immer dies möglich ist.

Wie bereits erwähnt, erheben die Reedereien Kriegsrisikozuschläge, die wir höchstwahrscheinlich weitergeben müssen. Wir werden Sie über alle diesbezüglichen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Wir beobachten die Situation weiterhin genau und können Ihnen versichern, dass wir alle notwendigen Schritte unternehmen, um mögliche Risiken für Ihre Sendungen und den Schiffsbetrieb auf dieser Strecke zu vermeiden. 

Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, zögern Sie bitte nicht, sich an Ihren lokalen DACHSER-Ansprechpartner zu wenden.

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