Wachstumschance E-Commerce: zukunftsfähige Logistik für die „Home and Garden Improvement“-Branche 

Im Online-Handel gibt es für Baumärkte noch Wachstumschancen. Um hier zuzulegen und das Marktpotenzial zu nutzen, braucht es Logistik mit europaweit einheitlichen Qualitäts- und IT-Standards.

Für die Home-&-Garden-Improvement-Branche ist Omnichannel-Vernetzung heute wichtiger denn je.
Für die Home-&-Garden-Improvement-Branche ist Omnichannel-Vernetzung heute wichtiger denn je.

Die großen europäischen Baumarktketten investieren massiv in den Ausbau ihre Online-Präsenzen. Verständlich, denn im Vergleich zu anderen Einzelhandelsbereichen wie Consumer Electronics und Fashion ist der Anteil am Online-Umsatz in der „Home and Garden Improvement“-Branche bislang noch relativ gering. Die Kunden schätzen weiterhin den Einkauf vor Ort – insbesondere bei beratungsintensiven oder haptischen Produkten. Dennoch gibt es hier Wachstumsmöglichkeiten, vor allem wenn Online-Shop und Präsenz vor Ort den klugen Doppelpass spielen. Entscheidend für den Erfolg im Online-Handel, ob nun über eigene Shops oder Online-Marktplätze, ist eine resiliente und erstklassige Logistik im Hintergrund.

Einmal das Gewicht der Bohrmaschine in den Händen spüren oder Probesitzen auf dem Liegestuhl, das geht nur im Laden vor Ort. Das erklärt, warum samstags die Baumärkte stets gut besucht sind und nicht alle Heimwerker direkt online bestellen. Dennoch haben in den letzten Jahren reine “Online-Player” wie z.B. Amazon regelmäßig Zuwächse in den entsprechenden Segmenten zu verzeichnen. Und hier liegt die Herausforderung für die Branche: Dass der Fachhandel nicht als bloßer Showroom genutzt wird. Idealerweise kauft die Kundschaft also auch bei ihm, ob stationär oder online. Dafür müssen die Anbieter ein Einkaufserlebnis schaffen, das es bei reinen E-Commerce-Konkurrenten nicht gibt.

Logistik als Achillesferse

Omnichannel-Vernetzung heißt das Stichwort. Das sind Services wie „Produkt online kaufen, im Markt umtauschen“ oder “Im Markt vor Ort kaufen, nach Hause liefern lassen”. Sie werden umso wichtiger, da nicht nur der E-Commerce-Riese Amazon als Konkurrent lauert. Auch der Online-Shop im Nachbarland hält womöglich bessere Preise und Konditionen bereit. Und dank offener europäischer Grenzen lässt er die Ware zügig direkt zum Kunden nach Hause liefern – wenn die Logistik dahinter stimmt. Ergänzt wird der Reigen durch Online-Marktplätze, auf denen Hersteller und Zwischenhändler – neben ihrer eigenen Website – ihre Waren anbieten. Doch damit nicht genug der Online-Verkaufsstellen. Hinzu kommen die unzähligen zum Teil auch sehr kleinen Einzelhersteller, die mit wenigen Klicks ihren eigenen Shop einrichten und ebenfalls um Kundschaft buhlen. Und schließlich TEMU & Co, die den DIY-Markt zusätzlich aufrollen und mit Billigprodukten direkt aus Asien fluten.

„Das Nebeneinander der Absatzkanäle zeigt, wie divers das Online-Business im B2C-Bereich geworden ist“, erklärt Patrick Schwab, Department Head DACHSER DIY Logistics.

„Doch wer in diesem Haifischbecken keine zuverlässige Logistik mit definierten Qualitätsstandards bietet, kann auch schnell untergehen.“ Denn kommt die Ware zu spät, gar nicht oder ist beschädigt, gebe es für den Verkäufer im Netz sofort einen von fünf Sternen. Die Kunden unterscheiden nicht zwischen Produkt und Anlieferung - für sie zählt die gesamte „Customer Journey”.

Der Baumarkt vor Ort bietet eine große Auswahl, direkte Vergleichsmöglichkeiten und Produkte „zum Anfassen“
Der Baumarkt vor Ort bietet eine große Auswahl, direkte Vergleichsmöglichkeiten und Produkte „zum Anfassen“

Wachstumschance im Online-Handel

Das Marktforschungsinstitut Marketplace Universe untersucht speziell E-Commerce-Marktplätze und zitiert in einer aktuellen Erhebung Zahlen des Online-Monitors 2024 des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln. Demnach betrug der Anteil des Onlinehandels am Gesamthandel der Home Improvement-Branche im Jahr 2023 in Deutschland gerade einmal 6,9 Prozent. Die Branche verstärkt jedoch derzeit ihre Bemühungen, sowohl auf den großen Marktplätzen präsenter zu werden als auch die eigene Online-Präsenz zu verbessern und noch enger mit dem stationären Handel zu verknüpfen. Der momentane Online-Anteil hat daher Ausbaupotenzial.

Ein Reservoir, das sich nur mit auf die Branche spezialisierten Logistikdienstleistern im Hintergrund überhaupt abschöpfen lässt. Diese müssen - um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden - Zustellmodelle wie grenzüberschreitende Lieferungen und Dropshipping erkennen, aufgreifen und umsetzen.

Einheitliche Qualitätsstandards

Bei Crossborder Shipments sagt schon der Name, worum es geht: Ein Logistiker muss heute B2C-Sendungen europaweit distribuieren können. Wenn der Kunde aus Deutschland etwa seinen Grill online beim französischen Baumarkt bestellt. Oder aber der deutsche Grillhersteller sein Europalager in Belgien betreibt. Stets braucht es dafür ein europäisches Logistiknetzwerk, das die Sendungen zügig und pünktlich zustellt.

Dropshipment ist ein Modell, bei dem ein Einzelhändler Produkte in seinem Online-Shop ohne eigenes Lager anbietet. Kunden bestellen also im Shop des Baumarktes einen Grill, der vom Logistiker dann direkt beim Lieferanten abgeholt und als B2C-Sendung zugestellt wird. Für den Kunden ist der Baumarkt der Vertragshändler, dieser erstellt aber nur Lieferschein und Rechnung. Mit Wareneingang, Lagerung und Warenausgang hat er nichts zu tun. Ohne einen zuverlässigen Logistikdienstleister im Hintergrund ist Dropshipment daher überhaupt nicht möglich.

Mit „targo on-site fix“ hat DACHSER zudem ein spezielles Angebot für B2C-Lieferungen im Portfolio. Es adressiert das Problem, dass Kunden oft nicht anzutreffen und damit Zweit- oder gar Drittversuche der Zustellung erforderlich sind. Warum nicht also einfach eine Möglichkeit schaffen, bereits bei Auftragserteilung mit dem Verkäufer einen Liefertermin fest zu fixieren? Der Logistiker passt die Laufzeit entsprechend an und liefert punktgenau. Was so einfach klingt, erfordert eine ausgefeilte Orchestrierung der Warenbewegungen über sämtliche Absatzkanäle – stationärer Einzelhandel, Online- und Mobile Commerce.

All diese anspruchsvollen Omnichannel-Vertriebskonzepte brauchen leistungsfähige und flexibel anpassbare Lieferketten und eine durchgehende Digitalisierung der einzelnen Prozessschritte. Dazu Patrick Schwab: „DACHSER ist in der Lage, grenzüberschreitende Lieferungen, Dropshipping und Lieferterminierung effizient zu meistern. Dies ist eine Grundvoraussetzung, wenn wir die „Home and Garden Improvement“ Branche bei der aktuellen Entwicklung unterstützen möchten. Wichtig sind dabei einheitliche Qualitätsstandards und Prozesse in einem europaweiten Netzwerk. Denn nur so können die Kundenerwartungen an ein positives Einkaufserlebnis erfüllt werden.“

Die Home and Garden Improvement-Branche stellt hohe Anforderungen an Logistikdienstleister
Die Home and Garden Improvement-Branche stellt hohe Anforderungen an Logistikdienstleister

Auch die Beschaffungsseite muss abgedeckt werden

Die Lieferung zum Kunden hin ist indes nur eine Seite der Handelslogistik in diesem Marktsegment. Auch die Beschaffungsseite im B2B will abgedeckt werden. Sprich: Der Logistikdienstleister transportiert Paletten von den Lieferanten in die Märkte hinein oder in deren Logistikzentren. Er ist auch über Europa hinaus in der Lage, schon in den Herstellerländern (bei Home and Garden Improvement vor allem Asien) Seefrachten zu organisieren. Er verfügt auf der Procurement-Seite außerdem über Warehouses, über die saisonale Schwankungen ausgeglichen werden können und wetterabhängig sehr kurzfristig Ware geliefert werden kann. Und er ermöglicht allen Beteiligten engmaschige Lieferverfolgung.

„Es sind solche Alles-aus-einer-Hand-Konzepte, ohne die es Baumärkten & Co. heute gar nicht mehr gelingt, in einem schwierigen Marktumfeld ihren Online-Handel erfolgreich weiter auszubauen”, erläutert Patrick Schwab. „Wenn alle Räder ineinandergreifen, dann ergänzen sich der Baumarktbesuch am Samstag zum Ausprobieren und Stöbern ideal mit der spontanen Bestellung des neuen Marken-Grills, wenn die Temperaturen steigen.”

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