Klimapartnerschaft mit Terre des Hommes und myclimate

DACHSER, Terre des Hommes und myclimate starteten Ende 2023 offiziell ihre gemeinsame Arbeit, um weltweit mit Projekten die Folgen des Klimawandels zu adressieren sowie der lokalen Bevölkerung langfristige Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Mittlerweile sind die ersten Vorhaben an den Start gegangen - in Indien, Mosambik, Nepal und Bolivien.

Neue Öfen mit Schornsteinsystem sorgen für weniger gesundheitsschädliche Abgase.
Neue Öfen mit Schornsteinsystem sorgen für weniger gesundheitsschädliche Abgase.

Vielfalt – auf kaum ein anderes Land passt dieser Begriff so gut wie auf Bolivien. Der Andenstaat ist geprägt von einer Vielzahl von Ethnien, Kulturen und Sprachen, weist unterschiedlichste geographische und klimatische Bedingungen und eine große Biodiversität auf. Gleichzeitig gehört Bolivien jedoch auch zu den ärmsten Ländern in Lateinamerika.

Ein großer Teil der Bevölkerung in den Projektgebieten betreibt eine Subsistenz-Landwirtschaft, bei der der Großteil der Ernte für die eigene Ernährung benötigt und nur ein geringer Anteil weiterverkauft wird. Die Folgen des Klimawandels wirken sich daher besonders stark aus. Die Menschen sind mit Wetterextremen wie Überschwemmungen, oder Dürren konfrontiert, die zu Ernteausfällen führen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist nicht gewährleistet und das Kochen mit Feuerholz ist gesundheitsschädlich. Im Rahmen eines langfristig angelegten Projekts will DACHSER in Partnerschaft mit Terre des Hommes und myclimate den lokalen Gemeinschaften dabei helfen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern.

Im Fokus des Engagements stehen Familien der indigenen Stämme der Guaraní, der Quechua sowie der Chiquitano im Süden und im Südosten Boliviens. 5.000 Familien erhalten ökologische Holzöfen, die weniger Feuerholz benötigen sowie weniger gesundheitsschädliche Abgase inklusive CO2 ausstoßen. Pipelines und Tanks bringen 1.500 Familien frisches Trinkwasser. Zudem werden 460 Agroforstsysteme eingerichtet. Hierfür integriert man Bäume und Sträucher in landwirtschaftlich genutzte Flächen, um die Bodenfruchtbarkeit und Diversifizierung zu erhöhen. Darüber hinaus richten die Projektteilnehmer 200 agrarökologische Gärten für Familien ein. Dazu kommen umfassende Bildungsangebote zu Umweltthemen. 

„Mit einem Bündel an Maßnahmen und einer ganzheitlichen Herangehensweise wollen wir nachhaltige Lebensgrundlagen fördern, die Gesundheitslage der lokalen Bevölkerung verbessern und deren Widerstandsfähigkeit gegenüber klimabedingten Bedrohungen stärken,“ sagt Bernhard Simon, Chairman of the Supervisory Board bei DACHSER. „Wir sind zunächst mit einer Pilotphase gestartet, damit wir, falls notwendig, frühzeitig nachsteuern können. Die vollständige Implementierung ist für dieses Jahr geplant und soll bis 2029 laufen.“

Umgesetzt werden die Maßnahmen von der Organisation PRODECO, dem lokalen Partner von Terre des Hommes. Die Klimaschutzorganisation myclimate unterstützt das Projekt bei der Evaluierung, die an das Format des Gold Standards angelehnt ist. Dieser hat die weltweit strengsten Standards für zertifizierte Klimaschutzprojekte.

Wichtige Erkenntnisse und erste Erfolge

Die Pilotphase in Bolivien brachte bereits wichtige Erkenntnisse, die im weiteren Projektverlauf genutzt werden können. Beispielsweise wurde am Design der ökologischen Holzöfen gearbeitet. Gegenüber dem ursprünglich vorgesehenen Modell lässt sich der neue Ofen schneller befeuern, hat einen besseren Wärmewirkungsgrad, senkt den Brennholzverbrauch um 50 Prozent und verfügt über ein Schornsteinsystem.

Befragungen in drei Gemeinden haben bereits gezeigt, dass der neue Ofen den Familien einige Vorteile bringt. Besonders gelobt werden die geringere Rauchentwicklung und Effizienz.

„Früher brauchte ich mehr Brennholz und der Wind machte das Kochen schwierig. Jetzt, mit nur zwei kleinen Holzscheiten, kocht das Wasser schnell und es gibt keinen Rauch,“ sagt Sandra Pesoa Ribera, eine Nutzerin des neuen Ofens. Außerdem schätzten die Familien, dass der Herd den traditionellen Geschmack ihrer Speisen bewahrt.

Auf der Grundlage der gesammelten Erkenntnisse und Rückmeldungen aus anderen Projekten wird das Design des Ofens weiter verfeinert, um ein noch besseres Modell zu Verfügung zu stellen.

Im Rahmen des Projekts in Bolivien haben Befragungen in drei Gemeinden gezeigt, dass der neue Ofen den Familien einige Vorteile bringt.
Im Rahmen des Projekts in Bolivien haben Befragungen in drei Gemeinden gezeigt, dass der neue Ofen den Familien einige Vorteile bringt.

Wachsendes Projektportfolio

Nicht nur in Bolivien, sondern auch in Indien, Mosambik und Nepal gingen mittlerweile Projekte in die Umsetzung. Auch hier setzen die Projektpartner unterschiedliche Technologien zur Emissionsreduktion ein und realisieren Maßnahmen, die weit über den Klimaschutz hinausgehen, um langfristig für bessere Lebensgrundlagen vor Ort zu sorgen.

Projekte in weiteren Teilen der Welt werden derzeit intensiv geprüft und vorbereitet. „In den vergangenen Monaten konnten wir bereits wertvolle Erfahrungen sammeln“, erläutert Magdalena Droppelmann, Department Head Corporate Sustainability bei DACHSER. „und das sowohl bei der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und im Rahmen von Projektbesuchen als auch in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Organisationen. Der direkte Austausch vor Ort hat nicht nur geholfen, ein besseres Verständnis für die lokalen Gegebenheiten zu entwickeln, sondern auch wichtige Erkenntnisse für die weitere Projektplanung und Umsetzung geliefert.“

Die Partner haben gemeinsam noch viel vor in den nächsten Jahren. „Mit einem klaren Blick auf Qualität und ganzheitliche Wirkung werden die bestehenden Projekte stetig weiterentwickelt und neue, zusätzliche Initiativen sorgfältig geplant und bewertet“, ergänzt Bernhard Simon.

Dabei sei stets das Ziel, in enger Zusammenarbeit Projekte zu realisieren, die nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch lokale Gemeinschaften stärken und die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche verbessern. Dazu Bernhard Simon: „Die bisherigen Erfolge und Erfahrungen bestätigen, dass die geschaffenen Strukturen und Abläufe tragfähig sind und den Weg für eine erfolgreiche, langfristige Umsetzung weiterer Maßnahmen ebnen.“

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